WERBUNG

Wieder mehr im Straßenverkehr verunglückt

29.4.2024 – 2023 wurden laut Statistik Austria 44.585 Personen bei Verkehrsunfällen in Österreich verletzt, 402 kamen ums Leben. Das ist insgesamt eine Zunahme um 3,1 Prozent gegenüber 2022. Auffällig war im letzten Jahr unter anderem der Anteil von Alkoholunfällen – mit 7,5 Prozent wurde der zweithöchste Wert seit drei Jahrzehnten erreicht.

Rettungsauto (Bild: Erysipel/Pixelio.de)
Bild: Erysipel/Pixelio.de

44.585 Menschen sind 2023 auf Österreichs Straßen bei Verkehrsunfällen verletzt worden (+3,1 Prozent gegenüber 2022).

402 Menschen wurden durch Verkehrsunfälle getötet (+8,6 Prozent) – erstmals seit dem Vor-Corona-Jahr 2019 wieder mehr als 400. Diese Zahlen hat die Statistik Austria am Freitag veröffentlicht.

6.479 verletzte oder getötete Personen waren über 65 Jahre alt. Das sei der höchste Wert seit Beginn der digitalen Aufzeichnungen 1992.

Während die Anzahl der Verunglückten auf Österreichs Straßen seit 1992 insgesamt um 24 Prozent gesunken sei, sei jene der verunglückten Senioren um 36 Prozent gestiegen.

Verunglückte nach Verkehrsart

Größte Fallgruppe sind mit 44,4 Prozent Pkws, zweitgrößte Fahrräder einschließlich E-Scooter (28,5 Prozent).

11.226 Fahrer von Fahrrädern und E-Scootern wurden 2023 verletzt oder getötet, ein Anstieg um 2,8 Prozent gegenüber 2022 und der höchste Wert seit Beginn der digitalen Aufzeichnungen 1992.

„Diese seit Jahren zu beobachtenden Zunahmen sind vor allem auf die Anstiege bei den Verunglückten (Verletzte oder Getötete) mit elektrisch betriebenen Fahrrädern oder E-Scootern zurückzuführen“, erklärt die Statistik Austria.

2023 seien 4.095 Personen mit einem E-Bike bzw. E-Scooter verletzt oder getötet worden – etwa vier Mal so viele wie 2018 (1.042).

1.610 E-Scooter-Fahrer verletzt oder getötet

E-Scooter scheinen mit dem Jahr 2023 erstmals als eigene Kategorie in der Statistik auf: 1.607 E-Scooter-Fahrer wurden verletzt, drei weitere getötet.

Der häufigste Unfallgegner sei für E-Scooter-Fahrer der Pkw (40 Prozent) gewesen, 35 Prozent waren Alleinunfälle. Der Großteil der verunglückten E-Scooter-Fahrer war männlich (70 Prozent). Ein hoher Anteil (13 Prozent der Verunglückten) sei zum Unfallzeitpunkt alkoholisiert gewesen.

Verunglückte (Verletzte und Getötete) 2019 bis 2023 nach Verkehrsart

Verkehrsart

2019

2020

2021

2022

2023

Pkw

23.128

17.189

19.111

19.578

19.981

Fahrrad*

8.167

9.348

9.667

10.915

11.226**

Motorrad

4.154

3.627

3.759

3.937

4.261

Fußgänger

3.646

2.661

2.854

3.303

3.434

Moped

3.762

3.165

3.372

3.047

3.013

Lkw***

1.167

982

1.262

1.377

1.355

Sonstige

1.532

1.102

1.226

1.475

1.717

Gesamt

45.556

38.074

41.251

43.632

44.987

7,5 Prozent Alkoholunfälle

Insgesamt lag der Anteil der Alkoholunfälle im österreichischen Straßenverkehr 2023 mit 7,5 Prozent auf dem zweithöchsten Wert seit 1992 (2022: 8,0 Prozent).

1.739 Kfz-Lenker waren 2023 alkoholisiert in einen Unfall mit Personenschaden involviert, 86 Prozent davon waren Männer. Somit sei von allen verunfallten männlichen Kfz-Lenkern jeder 20., von Lenkerinnen nur jede 56. durch Alkohol beeinträchtigt gewesen.

Von allen Lenkern mit gemessenen Alkoholwerten wiesen 75 Prozent einen Blutalkoholwert von zumindest einem Promille auf, 13 Prozent mehr als zwei Promille, berichtet die Statistik Austria.

KFV: Drogenproblem im Straßenverkehr

Das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) wiederum hatte vergangene Woche wissen lassen: Die Wahrscheinlichkeit, im österreichischen Straßenverkehr auf Drogenlenker zu treffen, sei hoch.

Von der Exekutive seien 2023 zwar nur 8.676 Personen wegen Fahrens unter Drogeneinfluss angezeigt worden, allerdings geht das KFV aufgrund seiner „Dunkelfeldstudie Drogen“ von einer hohen Dunkelziffer aus.

Demnach haben in den vergangenen zwölf Monaten fünf Prozent der 1.004 Befragten einen Pkw gelenkt, obwohl sie unter Drogeneinfluss standen. Hochgerechnet wären dies rund 250.000 Personen in Österreich, so das KFV.

Seit einer Vergleichsstudie von 2021 wäre damit die Anzahl der Drogenlenker um etwa ein Viertel gestiegen (2021: 204.000 Personen).

Schlagwörter zu diesem Artikel
Pkw · Senioren
 
Ihr Wissen und Ihre Meinung sind gefragt

Ihre Leserbriefe können für andere Leser eine wesentliche Ergänzung zu unserer Berichterstattung sein. Bitte schreiben Sie Ihre Kommentare unter den Artikel in das dafür vorgesehene Eingabefeld.

Die Redaktion freut sich auch über Hintergrund- und Insiderinformationen, wenn sie nicht zur Veröffentlichung unter dem Namen des Informanten bestimmt ist. Wir sichern unseren Lesern absolute Vertraulichkeit zu! Schreiben Sie bitte an redaktion@versicherungsjournal.at.

Allgemeine Pressemitteilungen erbitten wir an meldungen@versicherungsjournal.at.

Täglich bestens informiert!

Der VersicherungsJournal Newsletter informiert Sie von montags - freitags über alle wichtigen Themen der Branche.

Ihre Vorteile

  • Alle Artikel stammen aus unserer unabhängigen Redaktion
  • Die neuesten Stellenangebote
  • Interessante Leserbriefe

Jetzt kostenlos anmelden!

VersicherungsJournal in Social Media

Besuchen Sie das VersicherungsJournal auch in den sozialen Medien:

  • Facebook – Ausgewähltes für den Vertrieb
  • Twitter – alle Nachrichten von VersicherungsJournal.at
  • Xing News – Ausgewähltes zu Karriere und Unternehmen
Diese Artikel könnten Sie noch interessieren
23.5.2019 – Der Sicherheit von Fußgängern wird zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt, warnt die Allianz. Sie untersuchte, welche Gefahren es gibt, welche unterschätzt werden und welche Maßnahmen möglich sind. (Bild: Allianz) mehr ...
 
9.3.2017 – Für Kfz-Hersteller, aber auch Versicherer ist das selbstfahrende Auto ein „Trendthema“. Deloitte hat in einer internationalen, Market in einer österreichischen Studie die Einstellung gegenüber computergesteuerten Fahrzeugen untersucht. mehr ...