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Die Gewinner des Hammurabi-Preises 2024

22.4.2024 – Hammurabi-Reisträger des Jahres 2024 ist Aleksandar Sandic. Er erhielt die Auszeichnung für seine Arbeit über Risikobeschreibung und Risikobegrenzung in der privaten Unfallversicherung. Platz zwei ging an Markus Weichbold für „Haftung und Versicherung bei Unfällen automatisierter Fahrzeuge“, Rang drei erreichte Roman Pobatschnig für seine umfassende Darstellung der Betriebsunterbrechungsversicherung.

Hammurabi-Preisverleihung 2024 (Bild: VJ)
Hammurabi-Preisverleihung 2024. V.l.n.r.: Jurymitglieder Thomas Grünberger und Thomas Kralinger, Roman Pobatschnig (Rang drei), Aleksandar Sandic (Sieger), Markus Weichbold (Rang zwei) und Wilhelm Hemerka (Bild: VJ).

Bereits zum 21. Mal fand in der Vorwoche der Informationstag der Wiener Versicherungsmakler statt und ebenfalls zum 21. Mal wurde in diesem Rahmen der Hammurabi-Preis vergeben, mit dem wissenschaftliche Arbeiten mit Versicherungsbezug ausgezeichnet werden.

Bewertet wurden diese von einer Jury, bestehend aus Michael Theil, ao. Universitätsprofessor am Institut für Finance, Banking and Insurance an der Wirtschaftsuniversität Wien, Wilhelm Hemerka, stellvertretender Fachgruppenobmann der Wiener Versicherungsmakler, Thomas Kralinger, früherer Kurier-Geschäftsführer, und Thomas Grünberger, Konsumentenberater der AK Niederösterreich.

Die Auszeichnung, die 2003 gemeinsam von den Wiener Versicherungsmaklern und der Wirtschaftsuniversität Wien ins Leben gerufen wurde, spiele eine entscheidende Rolle dabei, die Verbindung zwischen Theorie und Praxis in der Versicherungsbranche zu stärken, betont Theil.

Völlig neu gestaltet wurde der Hauptpreis, die Hammurabi-Statue. Der Entwurf der Medienkünstlerin Stephanie Meisl basiert auf Künstlicher Intelligenz, ausgeführt wurde der Preis aus Marmor, Holz und Metall vom Salzburger Bildhauer und Künstler Hannes Berghofer.

Platz eins für eine Arbeit zum Unfallbegriff

Gewinner des mit 4.000 Euro dotierten Hammurabi-Preises 2024 ist Aleksandar Sandic für seine Dissertation zum Thema „Primäre Risikoumschreibung und sekundäre Risikobegrenzung in der privaten Unfallversicherung: unter besonderer Berücksichtigung des Unfallbegriffes“.

Fokus der Arbeit sei die eingehende Analyse des privatversicherungsrechtlich geprägten Unfallbegriffes sowie der Risikobegrenzungen und Risikoausschlüsse. Inhalt, Umfang und Reichweite des Unfallbegriffes seien nicht immer klar zu fassen.

Eine umfassende Aufarbeitung sei für die Versicherungspraxis von großer Relevanz, so Sandic; denn „unheimlich viel“ sei unklar, er habe deshalb über den Tellerrand geschaut und auch Entscheidungen aus Deutschland berücksichtigt.

Es sei ihm ein Anliegen gewesen, die massivst diskutierten Tatbestandselemente des Unfallbegriffs in einer Arbeit zusammenzufassen und damit einen fundierten und umfassenden Überblick über den Meinungsstand in Lehre und Rechtsprechung zu bieten.

Rang zwei: automatisierte Fahrzeuge im Fokus

In seiner Dissertation beschäftigt sich Markus Weichbold mit der „Haftung und Versicherung bei Unfällen automatisierter Fahrzeuge“. Die Arbeit über diesen, laut dem Autor wenig erfreulichen, Nebenschauplatz des technologischen Fortschritts war der Jury Platz zwei wert.

Bei technischen Fehlern des Fahrzeugs trete mit dem Fahrzeughersteller ein weitgehend neuer Haftungsadressat auf das Parkett der Schadenabwicklung. Regressprozesse zwischen Kfz-Haftpflichtversicherern und Kfz-Herstellern dürften zukünftig an Bedeutung gewinnen, so Weichbold.

Motivation, die Arbeit zu verfassen, sei es einerseits gewesen, dass es rechtlich bisher „dazu nur wenig“ gegeben habe. Wenn man konsequent durchdenkt, wer am Ende des Tages den Schaden tragen soll, komme man sehr schnell zu interessanten, dahinterliegenden Fragestellungen.

Andererseits habe das Thema einen handfesten wirtschaftlichen Charakter. Es gehe um einen wettbewerbsrechtlichen Aspekt, die Versicherungsbranche sollte hier den Fahrzeugherstellern nicht das Feld überlassen, sagt Weichbold.

Bisher wenig Literatur: Betriebsunterbrechungsversicherung

Auf Platz drei kam heuer Roman Pobatschnig mit seiner Arbeit über die Betriebsunterbrechungsversicherung. Obwohl es sich um eine praktisch sehr wichtige Versicherungssparte handle, sei das Thema bisher nur sehr selten in der österreichischen Literatur behandelt worden.

Den Juristen sei es zu betriebswirtschaftlich, den Betriebswirten zu juristisch, versucht Pobatschnig dafür eine Erklärung zu finden. Er habe im Rahmen seiner Dissertation deshalb eine umfassende wissenschaftliche Aufarbeitung der Sparte vorgenommen.

Schwerpunkt der Arbeit sei die vor allem für die Industrieversicherungspraxis wichtige Berechnung des Unterbrechungsschadens, wobei zahlreiche Praxisprobleme behandelt werden.

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Motivation · Versicherungsmakler
 
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